Albträume
Wenn ich ihn aufschreibe, bin ich ihn los, dachte ich mir
und tat es.
Wodurch entstehen denn Albträume? Aus einem Gedanken, etwas
Erlebtem oder träumen wir nur so wild um Vergangenes zu verarbeiten? Und was,
wenn sich so etwas niemals ereignet hat, woher kommen sie dann, diese Träume?
Auf jeden Fall war dieser, den ich heute Morgen so gegen 5°°
träumte ein riesiger Albtraum von dem ich mir wünschte, dass er nie in
Erfüllung ginge…
Ich wachte im Traum auf und war in einer Praxis, einer
gynäkologischen Praxis und dacht mir noch wieso komme ich hierhin, ich hab doch
nix!
Okay, im Traum hatte ich aber etwas, nämlich heiße Füße und
Beine jede Nacht, so sehr dass ich mir am liebsten Eiswürfel aus dem
Kühlschrank geholt und daraufgelegt hätte um das Gefühl erträglicher zu machen.
Ich wollte das von der Ärztin abklären lassen.
Da sagt doch die blöde Tussi zu mir: „Sie sind in der Menopause,
das ist völlig normal, lohnt aber nicht einen Hormonspiegel machen zu lassen,
sie sind eh zu alt“!.
Zu alt“? frage ich, wieso, ich habe doch Beschwerden die
mich stören, ist man je zu alt um eine Behandlung
einzuleiten?“
Sie verabschiedete mich etwas unwirsch, setzte mich im Gang vor das Labor und forderte
bei der Arzthelferin einen Bluttest an.
Ich wartete, hatte Tasche mit sämtlichen Utensilien und Jacke bei ihr im
Sprechzimmer am Stuhl hängen lassen. All meine Ausweise befanden sich darin.
Ich wartete, wartete, wartete, es tat sich nichts. Weißbekleidete
Kittel gingen an mir vorbei, in geschlossene Türen, verschwanden, tauchten
wieder auf, beachteten mich nicht, so lange, bis ich eine Schwester ansprach:
"haben sie mich vergessen?“
Sie sah und hörte mich nicht, als wäre ich ein unsichtbarer Geist,
ging durch mich hindurch und an mir vorüber. Ich rief“ Halloooho, sehen sie
mich nicht“?
Ich wartete weiter, wieder verging ungefähr eine Stunde.
Eine der Auszubildenden, ich sah es am Kittel, hielt ich dann
irgendwann am Rockzipfel fest, sie riss
sich los, verschwand hinter einer Tür. Eine andere erschien, mittlerweile hatte
ich die Faxen dicke und wollte nicht mehr warten, mich aber verständlich machen
und um meine Tasche und Jacke bitten
damit ich gehen könnte, schaffte es aber nicht, keine sah mich.
Endlich blieb jemand bei mir stehen, mittlerweile saß ich
zusammengesunken und deprimiert, mich wie jemand fühlend den es nicht gab auf
meinem Stuhl und dämmerte vor mich hin.
Sie stupste mich an und meinte:“worauf warten Sie denn, wir
haben doch schon Schluss“!
Ich bat sie im Sprechzimmer der Ärztin nachzusehen wo meine
Tasche und die Jacke abgeblieben wären, als sie zurückkam, meinte sie:“da wäre
nichts was darauf hinweisen würde, dass ich jemals da gesessen hätte, auch eine
Karteikarte von mir gäbe es nicht, ich müsse mich wohl darin geirrt haben, je
bei der Ärztin gewesen zu sein“.
Damit entließ sie mich durch die Hintertür, woraufhin ich
mich in einer fremden Straße, in einer
mir völlig fremden Stadt wiederfand, den Namen der Praxis hatte ich vergessen,
als wenn ich ihn nie gewusst hätte, Tatsache war, ich hatte weder Tasche, Jacke
noch Ausweispapiere bei mir war hier wo ich stand, völlig fremd und hilflos im
Dunkel der einbrechenden Nacht.
Ich träume, dachte ich, ich muss träumen, das kann nicht
sein.
Was tun, fuhr mir durch den Kopf, ich muss eine Anzeige
erstatten, also zur Polizei.
Vielleicht würde die Obrigkeit mich für eine Streunerin halten, mir nicht glauben, doch das
war mir im Moment völlig egal.
Ich machte mich auf über holpriges Kopfsteinpflaster, nicht
lange, da taten mir die Gelenke und Füße weh, ich fror wie ein Schneider, war ja nur dünn
bekleidet, es ging stetig bergauf. Menschen kamen mir entgegen, die durch mich
hindurchgingen so, als sähen sie mich nicht. Das muss ein Albtraum sein, dachte
ich mitten im Traum.
Ich sprach Leute an, sie antworteten mir nicht, gingen
weiter, blickten weg.
An einer Eisdiele blieb ich stehen, erschöpft wie ich war,
wollte ich mich setzen und landete auf einem fremden Schoß.
Der ältere Mann
sprach mich an: „Was wollen Sie hier“? ich stotterte nur, „ich suche die
nächste Polizeidienststelle, bin bestohlen worden, kann mich nicht ausweisen“!
Er deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf ein großes
Gebäude am Ende der Straße die ein
blinkendes Zeichen am Dachgiebel hatte – POLIZEI – stand in großen blauweißen Lettern
deutlich erkennbar darauf.
Ich lief darauf zu, erleichtert und beflügelten Fußes, all
die Schmerzen waren vergessen.
Der Weg zog und zog sich, irgendwie hatte ich den Eindruck ich
würde nie richtig dort ankommen, es war beängstigend weit, schon fingen die
Gelenke an zu knacken und der Schmerz stellte sich wieder ein.
Ein jugendlicher Rambo rumpelte mich an, ich schubste zurück, eilte
weiter immer das Ziel Polizei vor Augen.
Ein Tor, düster und hoch ragte vor mir auf, ein Mann trat
aus der Tür die holzgetäfelt leise und
schwer im Wind wehte….
Ich sagte fragend: „hier
Polizei“? anscheinend hatte mein deutsch gelitten, wusste nicht wie ich mich
verständlich machen sollte. Er guckte nur ungläubig, tippte sich an die Stirn,
warf mir einen verächtlichen Blick zu
und eilte von dannen, aber gesehen hatte
er mich, das beruhigte mich wenigstens
nicht unsichtbar zu sein.
Der Eintritt durch die Tür, die schwer in den Angeln hing,
gestaltete sich schwierig, ich drückte und drückte, fürchtete schon ich würde
das Gewicht nicht halten können, da schwang sie von innen auf und entließ
lauter Männer die angeregt miteinander plauderten, niemand hatte eine
Polizeiuniform an.
Einer lachte laut und mir schien, als verspottete er mich.
Endlich war ich drin.
Eine lange Treppe die tief nach unten führte tat sich vor
meinen Augen auf, düster-rosig gefärbtes Licht lag schattenspendend an Wänden
und Gängen…
Die Treppe führte mich tiefer und tiefer bis in ein Gewölbe
das sich irgendwann breiter zeigte und in einer riesigen Halle landete, die
keinen Anfang und kein Ende zu nehmen schien.
Unzählige viele Menschen
unterschiedlichsten Geschlechts und mit
dunkler Hautfarbe, Geräusche um mich herum wie Bienengesumm, eilig, geschäftig
und laut beschäftigten sie sich mit irgendetwas was ich nicht erkennen konnte…sie
gingen durch mich hindurch und ich rief laut…“Hallo, kann ich jemanden sprechen“?
Dann wachte ich auf und befand mich – wie betäubt noch mitten
im Traum, wusste im ersten Moment nicht wo und wer ich war…
Was sagt uns/ja mir – dieser Albtraum?
ich versuchs mal bei Wikipedia herauszufinden...
http://de.wikipedia.org/wiki/Traumdeutung
http://de.wikipedia.org/wiki/Traumdeutung
© Angelface